Das Trompetenmundstück

Der wohlmensurierte Korpus einer Trompete aus wertbeständigem Material, einem einwandfreien Klappenmechanismus und einem wohltönenden Schalltrichter ist eine Seite; fast genauso wichtig ist die Wahl des richtigen Mundstücks, einem Kesselmundstück, mit dem per Lippenspannung Luftimpulse erzeugt und an den Instrumentalkorpus weitergeleitet werden; daneben können sowohl die Tonhöhe als auch die Soundqualität beeinflusst werden. Und entsprechend der Anatomie und musikalischen Stilvorliebe unterschiedlicher Spieler hat sich eine enorme Vielfalt hinsichtlich Beschaffenheit und Preisunterschied herausgebildet. Woran kann sich der Anfänger orientieren?
Generell kann man hier anhand der Bauteile eines Mundstücks Unterschiede feststellen. So gibt es
a) den Randdurchmesser, der an den erwünschten Tonumfang angepasst sein sollte;
b) die Randform, die unmittelbar mit der Lippenanatomie des Spielers zu tun hat und für Anfänger eher breiter als zu schmal empfohlen wird;
c) die innere Trichterform, die die Klangqualität beeinflusst, welche mit einem größeren Randdurchmesser und tieferem Kessel eher dunkel und warm wirkt, während das Gegenteil einen helleren und schärferen Klang hervorbringt;
d) die Bohrung und Rückbohrung, deren Mensur von eng bis weit reicht und für die saubere Intonation zuständig ist;
e) sowie den Mundstückschaft, der Mundstück und Instrumentenkorpus verbindet.
Das Material von Trompetenmundstücken ist eine Messingbasis mit einem galvanisierten Überzug aus Gold, Silber oder Titan, was angenehmer für den ständigen Lippenkontakt ist. Als relativ neues Material wird heute auch das Polycarbonat Lexan erprobt, welches eine extreme Anpassungsfähigkeit an Raumtemperaturen aufweist, auch Munstücke aus verschiedenen Holzsorten gibt es inzwischen.
Durch die Komplexität und Individualität, von denen die Auswahl eines Mundstücks geprägt ist, rät jeder Fachmann, am Anfang unbedingt einen fähigen Trompetenlehrer um Rat und Hilfe zu bitten.