Tenorposaune

Die Tenorposaune stammt aus der Familie der Blechblasinstrumente und ist die meist verbreitetste Bauform unter den Posaunen. Die Tenorposaune wird in der Regel in B gestimmt und weißt eine Bohrung von 12.2 bis 13.89 Millimeter auf.
Herkunft und Aufbau
Die Geschichte der Posaune reicht bis ins Jahr 1450 zurück. Der Bau der ersten Tenorposaune ist nicht klar definiert. Der deutsche Instrumentenbauer Christian Friedrich Sattler erweiterte das Instrument im 19. Jahrhundert und baute die erste Tenorposaune mit einem Quartventil. Diese Bauform der Tenorposaune ist heute noch stark verbreitet und ist auch unter dem Namen Tenorbassposaune oder Quartposaune bekannt. Die Bezeichnung Tenorbassposaune kommt daher, weil das Instrument, wie die Bassposaune auch, bei getätigtem Ventil in F gestimmt ist. Die Bohrung bei der Tenorposaune bewegt sich zwischen 12.2 und 13.89 Millimeter.
Stimmlage und Klang
Die Tenorposaune wird ohne Transposition und vorwiegend im Bassschlüssel notiert. Außer im sinfonischen Bereich wird häufig der Tenorschlüssel verwendet. Um den Musikern in englischen Brass Bands ein Wechsel auf verschiedenen Instrumenten zu erleichtern, wird die Tenorposaune im Violinschlüssel und transponierend in B notiert. Der Tonumfang, welcher mit einer Tenorposaune erreicht werden kann, hängt stark vom Spieler ab. So kann ein Anfänger des Instruments nach einiger Zeit ein f erreichen, wobei ein geübter Spieler problemlos ein b erreichen kann. Unter professionellen Musikern werden Töne bis zum zweitgestrichenen f gespielt.
Posaunen mit einem Quartventil haben nicht nur den Vorteil, dass sie ab dem großen C voll chromatisch spielbar sind, sondern dass auch ein spieltechnischer Vorzug beim Instrument entsteht. Im unteren Register sind dank Ventilen alternativen Zugpositionen möglich, was eine bedeutende Erleichterung für den Musiker darstellt. So muss der Zug für das kleine c nicht mehr bis zur sechsten Position ausgezogen werden, sondern dieser Ton wird mit dem Ventil bereits auf der ersten Position erreicht. Durch das Betätigen des Quartventils verlängern sich wegen der Luftsäule die Abstände zwischen den einzelnen Zugpositionen. Daher ist die siebte Zugposition mit einem Quartenventil nicht mehr erreichbar. Dies führt dazu, dass einige Töne anders gegriffen werden müssen.
Damit sich der Klang einer Quartposaune bei betätigten Ventilen wenig ändert, gingen manche Hersteller in den 80er Jahren dazu über, die Ventilschleife in möglichst wenigen, großen Raden zu winden. Dies führte dazu, dass der Bogen über den Schaltrichter hinausragt. Daraus entstand auch als Thayer-Ventil. Welche Bauform man allerdings verwendet, ist stark vom Musikstil abhängig.