Ventilposaune
Die Ventilposaune gehört, wie die normale Posaune auch, zu den Blechblasinstrumenten. Anstelle eines Zuges zur Tonhöhenveränderung verfügt die Ventil-Posaune über drei oder vier Ventile. Der Tonumfang ist allerdings gleich wie bein einer Zugposaune. Der Klang unterscheidet sich allerdings zu Zugposaune leicht, da sie in der Bau- und Spielweise eher Ähnlichkeiten mit einer großen Trompete hat. Auch die Spieltechnik und –Geschwindigkeit in allen Lagen der Ventil-Posaune kann mit anderen Ventil-Instrumenten verglichen werden.
Herkunft
Die Ventilposaune stammt aus dem 19. Jahrhundert und erreichte große Beliebtheit, als die Ventiltechnik ihre größten Schritte machte. Erst als die Zugposaune gegen Ende des 19. Jahrhunderts in besserer Qualität und in industrieller Präzision günstiger hergestellt wurde, gewann diese Bauform wieder die marktbeherrschende Stellung. Die Ventil-Posaune ist aber heute noch in vielen Teilen Europas, Südamerika und Indien weit verbreitet.
Verwendung des Instruments
Der Einsatz der Ventilposaune ist nicht unbedingt genau definiert, da gewisse Passagen einer Zugposaune einfacher zu spiele sind als mit einer Ventilposaune und umgekehrt. In der Regel sind schnelle technische Passagen mit einer Ventil-Posaune einfacher zu spielen als mit einem Zuginstrument. Im sinfonischen Kontext wird die Ventil-Posaune heute nicht mehr verwendet. Vor allem aber Giuseppe Verdi setze auf die technischen Möglichkeiten des Instruments. So kann zum Beispiel die Ouverture zur Oper „Die Macht des Schicksals“ auf einer Zugposaune nur von Profis gespielt werden.
Auch im Jazz findet die Ventil-Posaune eher weniger ihren Einsatz. Trotzdem gibt es einige Ventil-Posaunisten wie Raul de Souza, Bob Brookmeyer und Bob Enevoldsen, welche den Jazz mit ihrem Instrument geprägt haben. Weil die Fingersätze der Ventil-Posaune denen der B-Trompete entsprechen, wird sie auch als Zweitinstrument von einigen Jazz-Trompetern gespielt.
Verwendung findet die Ventil-Posaune vor allem in der Blasmusik. Dies aber eher als Begleitinstrument. Um den Wechsel zu einem anderen Instrument, wie zum Beispiel einer Trompete, zu erleichtern, wird die Ventil-Posaune wie das Tenorhorn im Violinschlüssel in B♭transponiert.